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Fürstengräber
Fürstengräber Etruriens, der Magna Graecia und des West-Hallstattraums der ersten Hälfte des 1. Jtsds. v. Chr.
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Projektbeschreibung





Heuneburg Rekonstruktion   [zoom]
Projektbeschreibung


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Heuneburg _ Bettelbühl   [zoom]












Fotos: B. Schweizer
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Fürstengräber Etruriens, der Magna Graecia und des West-Hallstattraums


Fürstengrab und Fürstensitz

Im Gegensatz zur in der Archäologie allgemein üblichen räumlichen Erfassung prähistorischer ›Kulturen‹ aufgrund der Verbreitung charakteristischer Sachgüter oder spezifischer Deponierungs- bzw. Grabsitten wird das Gebiet der westlichen Späthallstattkultur nicht zuletzt anhand von Siedlungen eines bestimmten Typs, der sogenannten Fürstensitze, umrissen. Bekanntermaßen geht die Definition des Siedlungstyps Fürstensitz auf einen 1969 publizierten Beitrag von W. Kimmig zurück, auch wenn dieser seinerzeit für die entsprechenden Siedlungen noch den Begriff ›Adelssitz‹ favorisierte. Befunde auf und bei der Heuneburg von Hundersingen an der oberen Donau und am Mont Lassois nahe Vix bildeten die Grundlage der Rekonstruktion eines dann auf andere Fundorte des ›nordwestalpinen‹ Raums übertragenen Siedlungsmusters, das aus Burg oder ›Akropolis‹ und ›Außensiedlung‹ bestehende Siedlungen mit großen monumentalen Grabhügeln verknüpft, zugleich in den Schichten der Siedlungen und/oder unter den Beigaben der Grabhügel sogenannten Südimport voraussetzt.

Jenseits dieser quellennahen Bestimmung trug der Begriff Adels- bzw. Fürstensitz von Anfang an Konnotationen mit sich, die sich nur aus der seinerzeitigen Forschungssituation erklären lassen. Die als Analogiequellen herangezogenen kulturellen Kontexte der griechischen Polis und der Welt der keltischen Oppida sowie dann auf hallstattzeitliche Befunde übertragene Bezeichnungen wie Akropolis, arx und surburbium zeigen, in welchem Rahmen Kimmig Siedlungen wie die Heuneburg erklärt haben wollte. Der in der Stufe Hallstatt D neue Siedlungstypus war für ihn Ergebnis einer Akkulturation an die Kulturen des Mittelmeerraums, und zwar einer Akkulturation der Eliten. Besondere Bedeutung hatte demnach in Kimmigs Darstellung die Figur des in Fürstengräbern zu fassenden quasi monarchischen Fürsten, der als Gründer eines Fürstensitzes, aber auch als Katalysator der keltischen Ethnogenese fungiert. Der Begriff ›Fürstensitz‹ kennzeichnet deshalb nicht nur einen Siedlungstypus, sondern auch ein sozialarchäologisches Konzept, mit dem die Welt der Späthallstattfürsten erfasst werden sollte. Es ist dieser Zugriff auf die Überreste der antiken Lebenswelt, der einerseits den Erfolg der Kimmigschen Rekonstruktion, andererseits aber auch die kontroversen Diskussionen darum erklärt. Auch deshalb steht das Konzept nach wie vor im Zentrum des Forschungsdiskurses.


Urbanisierung und Zentralisierung im Kulturvergleich


Im Antrag zum Schwerpunktprogramm wurden neben den im Zentrum stehenden feldarchäologischen und naturwissenschaftlichen Projekten zu späthallstatt- und frühlatènezeitlichen Befunden auch vergleichende Forschungen als Untersuchungsebenen definiert. Zum einen waren Einzelstudien zu Zentralisierung und Urbanisierung räumlich und zeitlich naher Kulturen des Mittelmeerraums vorgesehen, zum anderen wurde eine komparative Analyse der Prunkgräber anvisiert, die sich auf den Zusammenhang von Grabkultur und Urbanisation, also auf Bezüge zwischen Grabluxus, Siedlungsform und politischer Organisationsform richtet. Das Teilprojekt »Fürstengräber Etruriens, der Magna Graecia und des Westhallstattraums der ersten Hälfte des 1. Jtsds. v. Chr.« verknüpft diese beiden Aspekte komparativer Archäologie. Der Frage des Zusammenhangs des Fürstengrabphänomens mit Prozessen der Urbanisierung und Zentralisierung soll dabei in drei unterschiedlichen kulturellen Räumen der ersten Hälfte bzw. der Mitte des ersten Jahrtausends v. Chr. nachgegangen werden. Zu vergleichen sind archäologische Kontexte der westlichen Hallstattkultur, Etruriens und der etruskisch beeinflussten Landschaften Mittelitaliens sowie des griechisch geprägten Süditaliens (Magna Graecia) mit seinen lokalen Kulturgruppen. Das Teilprojekt bezieht sich somit auf folgende Punkte des Antrags des SPP:

1.4.2. Interdisziplinarität. Klassische Archäologie;
1.5.3. Interkulturelle Forschungen.
Vergleichende Forschungen zu Zentralisierungs- und Urbanisierungsprozessen südlich der Alpen;
Prunkgräber, Grabluxus, Zentralisierung und soziale Entwicklung im interkulturellen Vergleich.


Fürstengräber in der Sozialarchäologie: Sozio- und Poleogenese


Ausgangspunkt des historischen Vergleichs zwischen Etrurien bzw. Mittelitalien, der Magna Graecia und dem Westhallstattraum ist aber zunächst die Beobachtung, dass die Fürstengräber dieser Kulturräume trotz der strukturell ähnlichen Befundlage sozialgeschichtlich unterschiedlich interpretiert werden bzw. auf der Basis der Fürstengräber unterschiedliche Konzeptionen zur jeweiligen Gesellschaftsstruktur entwickelt worden sind. Dies betrifft dann zwangsläufig auch die Siedlungen, denen diese Gräber zugeordnet werden.



ETRURIEN

MAGNA GRAECIA

WEST-HALLSTATT-KULTUR

principes

basileus
pater familias ?

Dynast, Fürst

gentes, Aristokratie

familiae illustres

Dynastie

protourbane Siedlung bzw. Stadt

pseudo- oder paraurbane Siedlung

Fürstensitz



Die Fürstengräber – tombe principesche – Etruriens des 7. Jhs. v. Chr. werden auf die etruskischen Städte bezogen und einer Mehrzahl in Konkurrenz befindlicher Häupter bzw. principes früher gentes – im Sinne aristokratischer Verbände samt der zugehörigen Klientel – zugeschrieben. Teils werden sie noch einer vorstädtischen und somit vorstaatlichen Entwicklungsphase, teils der Frühphase der etruskischen Stadt zugeordnet. Dass spätestens im 6. Jh. v. Chr. keine Fürstengräber mehr angelegt wurden, wird mit der endgültigen Durchsetzung einer städtischen Kultur in Zusammenhang gebracht, in deren Rahmen materielles und symbolisches Kapital nurmehr in Heiligtümern investiert wurde.
Im jüngsten der Forschungsfelder, dem der Magna Graecia, werden einerseits Fürstengräber ›Stammesführern‹, basileis der griechischen Quellen, andererseits Hauskomplexe herausragenden, gentilizischen Familien zugewiesen. Zugeordnet sind den Fürstengräbern Siedlungen, die als pseudourban oder paraurban bezeichnet werden.
In der Hallstattforschung werden die Fürstengräber und die zugehörige Siedlung, der Fürstensitz, auf eine einzelne, alle Macht innehabende Einzelperson, eben den ›Fürst‹ an der Spitze der Gesellschaftspyramide bezogen. Bei den in der englischen und französischen Forschung vertretenen, neoevolutionistisch bzw. neomarxistisch inspirierten Interpretationsmodellen steht an der Stelle dieses Fürsten dann der chief. Die Fürstengräber lediglich auf lokaler Ebene bedeutenden Oberhäuptern von Verwandschaftsverbänden zuzuschreiben, ist eine Minderheitsmeinung. Allgemein werden die Fürstensitze als Residenz oder Burg von Herrschern betrachtet, es wird ihnen aber auch städtischer bzw. zumindest protourbaner Charakter zugesprochen.


Gegenstand des Vergleichs: Fürstengräber und Prozesse der Hierarchisierung und Stadtwerdung


Das als historischer Vergleich konzipierte Teilprojekt hat als Gegenstand den Konnex von Fürstengräberphänomen und Stadtwerdung in durch Außenkontakt angestoßenen Hierarchisierungsprozessen. Es erscheint – auch wissenschaftsgeschichtlich – sinnvoll, den Begriff ›Fürstengrab‹ gegenüber dem umfassenderen ›Prunkgrab‹ auf diesen Zusammenhang einzuschränken.
Konkret soll in diesem auf die Verknüpfung von Grab- und Siedlungsform ausgerichteten Teilprojekt zu den Fürstengräbern über zwei Aspekte direkt auf das archäologische Quellenmaterial zugegriffen werden: Einerseits soll im interkulturellen Vergleich der Frage nachgegangen werden, ob Häuser, Wohnsitze der durch den Bestattungsbrauch herausgehobenen Eliten sich ebenso wie die Fürstengräber vom Durchschnitt abhoben, ob sich also die Differenzierung in den Nekropolen auch in der Alltagswelt wieder finden lässt.
Andererseits soll der Akzent der Analyse weniger auf Grabbeigaben und Monumentalität der Fürstengräber gelegt werden, als vielmehr auf den nicht minder zentralen Aspekt der topographischen Lage: in der Hauptnekropole, in einer kleineren Gräbergruppe, abseits anderer Gräber, nahe der Siedlung / Stadt, im Territorium der Stadt / Siedlung, an Straßen oder auf markanten Geländepunkten. Denn Fürstengräber sind als Medium ritueller Kommunikation und territorialer Ansprüche, als monumentale von der Umgegend abgehobene Orte zentrale Gliederungselemente eines spezifischen Siedlungsgefüges oder Territoriums und damit als konstitutive Elemente einer Besiedlungsgeschichte aufzufassen.
Die für die siedlungsarchäologische Fragestellung nötigen Begriffe sollen dagegen aus der stadtgeographischen Forschung entlehnt werden. Beispielsweise erlaubt die sozialgeographische Definition des Begriffs Urbanisierung als Diffusion von Urbanität, also städtischer Lebensform, zwischen Siedlungen, die alle für Städte nötigen Kriterien erfüllen, und eben sekundären, pseudourbanen Strukturen zu unterscheiden.


Zum historischen Vergleich

Herangezogen werden archäologische Kontexte aus drei unterschiedlichen kulturellen Räumen des frühen und mittleren ersten vorchristlichen Jahrtausends in Mitteleuropa und Italien. Den Definitionen des historischen Vergleichs gemäß sollen in dem Projekt sowohl in individualisierender Weise spezifische Züge der verschiedenen kulturellen Räume beachtet, als auch generelle Entwicklungen, allgemeine Zusammenhänge anvisiert werden. Es geht also zum einen um Unterschiede, denn eine Arbeit zu einem umfassenden – auch interkulturellen – Zusammenhang, etwa zu Fürstengräbern Alteuropas, wäre nach den Kriterien der Geschichtswissenschaft kein historischer Vergleich. Die Auswahl von drei kulturellen Milieus lässt die von historischer Seite geforderte Quellennähe, die Beherrschung der historiographischen Kontexte noch zu. Die Zahl von drei kulturellen Räumen als Analyseeinheiten erlaubt es aber auch, über den lediglich kontrastierenden Vergleich hinauszugehen, der bei der Gegenüberstellung zweier Kulturen oder Gesellschaften kaum zu vermeiden ist. Universalisierende Ergebnisse sind aus diesem Vergleich selbstverständlich nicht zu erwarten. Es wird allerdings die Frage zu beantworten sein, ob die Gemeinsamkeiten auf der Ebene des Forschungsgegenstands, im Sinne eines transkulturellen, also generalisierenden oder aber interkulturellen Zusammenhangs zu interpretieren sind. Hierfür sind beziehungsgeschichtliche Überlegungen unumgänglich.

Jenseits der analytischen Funktion kann der Vergleich auf paradigmatischer Ebene dazu dienen, theoretische und methodische Ansätze der voneinander unabhängigen Forschungsfelder gegeneinander zu stellen, in Hinblick auf die im SPP im Mittelpunkt stehende Hallstatt- und Frühlatènekultur auch einen distanzierenden Effekt erreichen. Dass der Vergleich heuristische Gewinne, also die Erfassung bisher nicht erfasster Problemlagen, erbringen wird, zeigt schon Kossacks Konzeption der Prunkgräber Mitteleuropas, die auf einem umfassenden Vergleich, einem Kulturarealvergleich, beruht.

Der Vergleich der drei kulturellen Räume ist diachron, weil in einem der drei Räume, in Etrurien bzw. Mittelitalien, Fürstengräber und Stadtwerdung früher fassbar sind. Da nicht nur Mittelitalien, sondern selbstverständlich auch das Hinterland der Magna Graecia spätestens seit dem 8. Jh. v. Chr. in direktem Kontakt zu den griechischen Siedlungen in Süditalien stand, zeigt die gegenüber Etrurien verspätete Entwicklung bei den lokalen Kulturgruppen der Magna Graecia entweder, dass Urbanisierung und Zentralisierung nicht allein durch den Anstoß von Außen zu erklären sind, oder aber, dass die Entwicklung in Etrurien weniger auf Griechen als vielmehr auf Phöniker zurückzuführen ist. Aufschlussreich wird daher der Vergleich zwischen dem Hallstatt-Raum und der Magna Graecia, Räumen, in denen die im SPP untersuchten Prozesse etwa zur gleichen Zeit beginnen und auch synchron wieder abbrechen. Während dieser Abbruch nördlich der Alpen im Zusammenhang der ›keltischen Wanderungen‹ gesehen wird, lässt sich in der Magna Graecia ein Erstarken bzw. die Ethnogenese lokaler Gruppen wie der Lukanier oder Brettier fassen. Das Eindringen dieser Gruppen in die griechischen Städte im Süden Italiens wird von der italienischen Forschung als ›Dekolonisation‹ erfasst.








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Populonia Tomba dei Letti funebri _ Castello / Akropolis   [zoom]

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Tombe principesche d’Etruria, della Magna Grecia, e dell’area hallstattiana occidentale


Tomba principesca e sede principesca

Contrariamente all’impostazione spaziale generalmente utilizzata nell’archeologia per la definizione delle culture preistoriche, basata sulla distribuzione di caratteristici beni materiali, oppure di specifiche pratiche funerarie o di deposizione, l’area della cultura hallstattiana occidentale viene delimitata anche sulla base di una determinata tipologia insediamentale, quella delle cosiddette sedi principesche. Come è noto, la definizione di questo tipo d’insediamento risale ad un contributo pubblicato nel 1969 da W. Kimming, benché questi, a suo tempo, prediligesse per tale tipo insediativo il concetto di »residenza nobiliare«. I contesti della Heuneburg di Hundersingen sull’alto Danubio e del suo circondario, come anche del Monte Lassois vicino a Vix, erano alla base della ricostruzione di un modello insediamentale esteso poi anche ad altri luoghi di ritrovamento dell’area alpina »nord-occidentale«. Tale modello si applicava ad insediamenti provvisti di una rocca o »acropoli« e di una »città esterna«, in associazione con monumentali tombe a tumulo, e, al tempo stesso, presupponeva la presenza di cosiddetti importi meridionali negli strati dell’insediamento e/o nel corredo funerario dei tumuli.

Al di là di questa definizione legata al contesto, il concetto di sede nobiliare o principesca aveva fin dall’inizio connotazioni comprensibili soltanto alla luce della discussione scientifica del tempo. I contesti culturali della polis greca e degli oppida celti, utilizzati come fonti di analogia, e i concetti di acropoli, arx, e suburbium, poi estesi a contesti hallstattiani, danno un idea del quadro nel quale il Kimming voleva inserire l’interpretazione di insediamenti quali quello della Heuneburg. Il nuovo tipo di insediamento della fase Hallstatt D era per lui il risultato di un processo di acculturazione alle culture di area mediterranea, precisamente un’acculturazione delle élites. Nell’esposizione del Kimming era conferita particolare importanza alla figura quasi monarchica del principe, individuabile nelle tombe principesche, il quale fungeva da fondatore di una sede principesca ed era, al tempo stesso, catalizzatore dell’etnogenesi celtica. La nozione di »sede principesca« non definisce, perciò, soltanto un tipo d’insediamento ma è anche un concetto socioarcheologico, con il quale si voleva spiegare il mondo dei principi tardo-hallstattiani. È questo approccio ai resti della vita antica che spiega, da una parte, il successo della ricostruzione kimminghiana, ma, d’altra parte, anche le controverse discussioni su di essa. Anche per questo motivo il concetto di sede principesca è ancora oggi al centro del discorso scientifico.


Urbanizzazione e centralizzazione nel confronto interculturale

Nel testo programmatico del SPP, accanto ai principali progetti di archeologia sul campo e di scienze naturali, relativi ai contesti tardo-hallstattiani e di fase alto-La Tène, venivano definiti come campi d’indagine anche progetti di ricerche comparative. Da una parte, erano previsti studi singoli su processi di centralizzazione ed urbanizzazione presso culture mediterranee geograficamente e cronologicamente vicine, d’altra parte, si mirava ad un’analisi comparativa di »tombe fastose« (Prunkgräber), diretta alla comprensione della relazione tra cultura funeraria ed urbanizzazione, quindi ai rapporti tra il lusso sepolcrale, la forma d’insediamento e la forma di organizzazione politica. Il progetto »Tombe principesche d’Etruria, della Magna Grecia, e dell’area hallstattiana occidentale« mette in connessione questi due aspetti dell’archeologia comparativa. La questione della relazione tra il fenomeno delle tombe principesche e i processi di urbanizzazione e centralizzazione verrà analizzata in tre differenti ambiti culturali della prima metà, o meglio della metà, del I millennio a.C. Si farà un paragone tra contesti archeologici della cultura hallstattiana occidentale, dell’Etruria, e delle regioni dell’Italia centrale influenzate dalla cultura etrusca, come anche dell’Italia meridionale (Magna Grecia) impregnata di cultura greca con in suoi gruppi di cultura locale. Il progetto fa dunque riferimento ai seguenti punti del testo programmatico del SPP:

1.4.2. Interdisciplinarità. Archeologia Classica;
1.5.3. Ricerche interculturali.
Analisi comparative di processi di centralizzazione e urbanizzazione a sud delle Alpi; »tombe fastose« (Prunkgräber), lusso sepolcrale, centralizzazione ed evoluzione sociale nella comparazione interculturale.


Tombe principesche nella socioarcheologia: sociogenesi e poleogenesi


Il punto di partenza della comparazione storica tra Etruria, o meglio, Italia centrale, la Magna Grecia, e l’area hallstattiana occidentale, è anzitutto l’osservazione che le tombe principesche di queste regioni culturali sono state interpretate in maniera molto diversa dal punto di vista storico-sociale, nonostante la somiglianza strutturale dei loro contesti, e che, sulla base delle tombe principesche, sono state sviluppate differenti concezioni delle rispettive strutture sociali. Tale distinzione veniva poi necessariamente applicata anche agli insediamenti con i quali le tombe venivano associate.



ETRURIA

MAGNA GRAECIA

CULTURA HALLSTATTIANA OCCIDENTALE


principes

basileus
pater familias ?

dinasta, principe


gentes, aristocrazia

familiae illustres

dinastia

insediamenti protourbane o città

insediamenti pseudo- o paraurbani

sede principesca


Le tombe principesche dell’Etruria del VII secolo a.C. vengono riferite alle città etrusche e assegnate ad una moltitudine di capi in concorrenza reciproca, o meglio, a principes di antiche gentes – nel senso di gruppi aristocratici con le rispettive clientele. Le tombe vengono, in parte, attribuite ad una fase evolutiva pre-urbana e quindi pre-statale, in parte, alla fase antica della città etrusca. Il fatto che al più tardi nel VI secolo a.C. non vennero più costruite tombe principesche, viene messo in relazione con la definitiva imposizione della cultura urbana, nel cui ambito il capitale materiale e simbolico viene investito unicamente nei santuari.
Nel più recente dei campi di ricerca, quello della Magna Grecia, le tombe principesche vengono assegnate a »capi tribù«, i basileis delle fonti greche, mentre i complessi residenziali vengono attribuiti ad eminenti famigli gentilizie. Alle tombe principesche vengono associati insediamenti definiti come pseudourbani o paraurbani.
Negli studi hallstattiani le tombe principesche e il rispettivo insediamento, la sede principesca, vengono riferite ad un'unica, singola persona, il principe, che riunisce in se tutto il potere, e che si trova in cima alla piramide sociale. Nei modelli interpretativi di ispirazione neoevoluzionistica, o meglio, neomarxista sostenuti dalla ricerca inglese e francese, al posto del principe si trova il chief. L’attribuzione delle tombe principesche a capi di gruppi parentali, importanti soltanto a livello locale, è sostenuta da una minoranza di studiosi. Generalmente le sedi principesche vengono considerate residenze o rocche di sovrani, ma viene assegnato loro anche un carattere urbano o almeno protourbano.


Termini di comparazione: le tombe principesche e i processi di gerarchizzazione e nascita della città

Il progetto, concepito come comparazione storica, ha come oggetto la connessione tra il fenomeno delle tombe principesche e la nascita della città, in un processo di gerarchizzazione promosso dal contatto con l’esterno. In questa discussione appare sensato – anche dal punto di vista della storia della scienza – prediligere la nozione di »tomba principesca« rispetto a quella più ampia di »tomba fastosa« (Prunkgrab).
In questo progetto sulle tombe principesche, diretto all’analisi della connessione tra forma sepolcrale e insediativa, si accederà concretamente alla fonte archeologica facendo particolare attenzione a due aspetti. Da una parte, mediante la comparazione interculturale, si pone lo scopo di rispondere alla domanda se le case, residenza delle élites eminenti nella pratica funeraria, emergano al di sopra della media allo stesso modo che le tombe, se cioè la differenziazione delle necropoli si ritrovi anche nel mondo quotidiano. Dall’altra parte, l’analisi dovrà porre l’accento non tanto sugli oggetti del corredo funerario e sulla monumentalità delle tombe principesche, quanto più sull’aspetto non meno centrale della loro posizione topografica: nella necropoli principale, in un piccoli gruppo di tombe in disparte rispetto ad altre tombe, vicino all’insediamento/alla città, nel territorio della città/dell’insediamento, lungo strade o in punti marcanti del territorio. Le tombe principesche sono, infatti, per la loro funzione di mezzi di comunicazione rituale e di pretesa territoriale, e quali luoghi monumentali di spicco nell’ambiente circostante, centrali elementi di articolazione in uno specifico assetto insediativo o territoriale, e sono, pertanto, elementi costitutivi della storia dell’insediamento.
I concetti necessari alle questioni di archeologia insediamentale verranno presi in prestito dagli studi di geografia urbana. La definizione sociogeografica del concetto di urbanizzazione quale diffusione di urbanità, quindi, forma di vita urbana, consente per esempio di distinguere fra gli insediamenti che soddisfano tutti i criteri necessari alla città, da strutture pseudourbane e dunque secondarie.


Sulla comparazione storica

Saranno presi in esame contesti archeologici di tre diversi ambiti culturali del alto e medio I millennio a.C. in Europa centrale e in Italia. In conformità con la definizione di comparazione storica, il progetto non solo prenderà in considerazione i tratti specifici dei diversi ambiti culturali in maniera individualizzante, ma sarà anche diretto all’individuazione di sviluppi generali e relazioni comuni. L’obiettivo è quindi, da una parte, l’individuazione di differenze; infatti un’opera comprensiva – anche interculturale – per esempio sulle tombe principesche europee, non sarebbe, secondo i criteri della scienza storica, una comparazione storica. La scelta di tre ambiti culturali soddisfa l’esigenza della parte storica di una vicinanza alle fonti, cioè della padronanza dei contesti storiografici. Il numero di tre ambiti culturali come unità di analisi consente, inoltre, di andare al di là del mero paragone oppositivo, che nel confronto fra due culture o società è quasi inevitabile. Da questo raffronto non ci si può, ovviamente, aspettare risultati universalizzanti. Ma si dovrà poter rispondere alla domanda se le comunanze, riscontrabili a livello dell’oggetto della ricerca, siano da interpretare nel senso di una relazione transculturale, quindi, generalizzante, o invece come relazione interculturale. A questo scopo saranno inevitabili alcune riflessioni sulla storia di tali relazioni.

Al di là della sua funzione analitica, la comparazione può servire, a livello paradigmatico, a raffrontare gli approcci teoretici e metodologici di campi di ricerca indipendenti gli uni dagli altri, e consentirà, inoltre, di ottenere un effetto distanziante nei confronti della cultura hallstattiana e quella dell’antico La Tène, che costituiscono il centro tematico del SPP. Che tale comparazione porterà successi euristici, cioè il centrare una problematica finora non colta, è dimostrato già dalla concezione che il Kossack aveva delle »tombe fastose« (Prunkgräber) mitteleuropee, basata su una comparazione comprensiva tra diverse aree culturali.

La comparazione fra le tre culture è diacronica, poiché in una delle tre regioni, in Etruria, o meglio in Italia centrale, le tombe principesche e la nascita della città appaiono in una fase più antica. Dal momento che però non soltanto l’Italia centrale, ma naturalmente anche il retroterra della Magna Grecia, aveva contatti diretti con gli insediamenti greci dell’Italia meridionale, al più tardi dall’VIII secolo a.C., il ritardo nello sviluppo di questi gruppi di cultura locale della Magna Grecia rispetto all’Etruria, mostra chiaramente o che urbanizzazione e centralizzazione con si spiegano soltanto con l’impulso esterno, oppure che gli sviluppi in Etruria sono da ricondurre non tanto ai Greci quanto piuttosto ai Fenici. La comparazione tra l’area hallstattiana e la Magna Grecia è dunque molto promettente poiché in questi ambiti i processi analizzati iniziano all’incirca nello stesso momento e si interrompono in maniera sincrona. Mentre, a nord delle Alpi, tale interruzione viene vista in relazione con la »migrazione celtica«, in Magna Grecia, la si spiega con un rafforzamento, o meglio, con l’etnogenesi di gruppi locali quali Lucani o Bretti. La penetrazione di questi gruppi nelle città greche dell’Italia meridionale viene interpretata dalla ricerca italiana come »decolonizzazione«.

Traduzione: D. Piras

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Tarquinia Doganaccia   [zoom]




Foto B. Schweizer bzw. Skizze nach A. Zifferero in: E. Herring – R. Whitehouse – J. Wilkins (Hrsg.), The Archaeology of Power 1. Papers of the Fourth Conference of Italian Archaeology, London, 2nd–5th january 1990 (London 1991) 107–33.

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Fürstengräber, Nekropole und Territorium. Zur topographischen Situation von Elitegräbern

Tombe principesche, necropoli e territorio. La situazione topografica delle tombe delle élites

Tombes princières, nécropole et territoire. La topographie des tombes d'élite

Princely graves, necropolis and territory. Topography of elite tombs



Zur topographischen Situation von Fürsten-, Adels-, Krieger- und Prunkgräbern.




Zu Grabungen der Duchessa di Sermoneta in den Tumuli von ›Monte Nerone‹, nahe bei Cerveteri

»All those who were conversant with Etruscan or ancient Greek sepulchres felt certain that some more noble grave was concealed towards the centre, and most sincerely did we wish that the spirited Duchess might be right, to encourage her in the march of discovery, but nothing that we saw gave indications that such was likely to be the case. It is the theory that in these tumuli the centre and higher grave belonged to the prince, high priest, or lucumo, and that the surrounding graves were those of the chief officers of his dynasty, almost always military, as the arms buried with them show, and the state of Italy before it was subdued entirely by Rome rendered necessary. The tumuli of Cervetri have gone far to confirm this theory, and as yet have certainly offered nothing to disprove it.
... and I believe that no princely grave is there. We sat down opposite this hill, and its twin sister of exactly the same form, looking at them and musing upon them. Why did a chief of Agylla choose to he buried so far from the sepulchres of his own people? or was the mound erected for the head of some usurping dynasty who mingled not his dust with the native princes? or was it for the chief of some friendly allied tribe, who requested that he and his officers might find a resting-place there? Was it perchance the grave of some heroic governor of Pirgi lost at sea? – or may it have belonged to the Lydians who tried unsuccessfully to settle themselves upon this coast?«

E. C. Hamilton Gray, Tour to the sepulchres of Etruria in 1839 (London 1840) 119; 122.




Zu den Grabhügeln bei der Heuneburg, Hundersingen

»Die nächste Umgebung der beiden [Giesshübel-] Hügel versetzt uns noch heute zurück in jene uralte Zeit, die sich durch wirklich kolossale Grabdenkmäler verewigte: gleich zur Linken … liegen zwei ebenso grosse … Grabhügel, gerade vor sich blickt man auf die Wälle und tiefen Gräben der keck in das Donauthal vortretenden ›Heineburg‹ hinab; weiterhin gegen rechts erheben sich ehrfuchtgebietend am Rande des Thals die noch immer mächtigen Grabhügelformen der ›Baumburg‹ und des ›Leenbühls‹, während drüben über dem Donauthal im Ackerfelde der ›rauhe Lehen‹ das Auge fesselt. Durch den Wald verdeckt steigt sodann westlich vom Giesshübel das weithin sichtbare mit alten Tannen bewachsene kolossale Hügelgrab, der sogenannte ›Hohmichele‹, umringt von kleineren Genossen, steil empor, noch weiter im Westen, im Wiesenthale bei Heudorf, ein noch größerer Grabhügel …; und endlich lag gerade unter der ›Heineburg‹ in der Donauthalebene der jetzt beinahe ganz abgetragene ›Bettelbühl‹ …«

E. Paulus, Grabhügelfunde bei Hundersingen, Oberamts Riedlingen, Correspondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine 25, 1877, 14 f., bes. 15.




Zum Bestatteten in der (beraubten) Zentralkammer des Hohmichele

»Dieser Mann war sich offenbar noch seiner Herkunft bewußt, denn er legte Wert darauf, in der Mitte seines Volkes bestattet zu werden, sichtbar hervorgehoben zwar, aber nicht mit jener deutlichen Distanz, welche die Inhaber der übrigen, zumeist jüngeren Adelsgräber auszeichnet.«

W. Kimmig, Die Heuneburg an der oberen Donau. Führer zur vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern in Württemberg und Hohenzollern 1 (Stuttgart 1968) 100.




Zum »Untergang der Außensiedlung« der Heuneburg und den Hügeln Gießübel-Talhau

» … ist m. E. kein Zweifel möglich … , daß dieses dramatische Geschehen [der Untergang der Außensiedlung] als Ursache für die Verlegung der Begräbnisstätte der Burgherren vom relativ weitab gelegenen Hohmichele in die unmittelbare Nachbarschaft des Herrensitzes zu betrachten ist. …
Indes weisen viele Indizien darauf hin, dass der feste Platz damals in fremde Hände übergegangen ist … Als Nachfolger auf der Burg dürfte es für diese Herren … ein Zeichen ihrer Macht und Unabhängigkeit gewesen sein, ihre Toten in einer eigenen Nekropole standesgemäß zu bestatten. Daß solche Gedanken nicht völlig abwegig sind, wird durch die, beinahe könnte man sagen, demonstrative Standortwahl für die jüngeren Adelsgräber vor den Toren der Burg zumindest nahe gelegt.«

E. Gersbach, Heuneburg – Außensiedung – jüngere Adelsnekropole, in: O.-H. Frey (Hrsg.), Marburger Beiträge zur Archäologie der Kelten, Festschrift für Wolfgang Dehn zum 60. Geburtstag am 6. Juli 1969, Fundberichte aus Hessen Beiheft 1 (Bonn 1969) 29–34, bes. 31 ff.




Fürstengräber und Territorium in Württemberg

»Außer in den … genannten Hügeln sind aber sonst im württembergischen Raum noch nirgends Goldreifen gefunden worden mit Aus­nahme in einem Hügel bei der Heuneburg. Sie scha­ren sich alle um den Hohenasperg, überschreiten be­stimmte Landschaftsgrenzen nicht, und wir vermuten mit gutem Grund, daß hier eine zusammengehörige Gruppe mit dem Hohenasperg und seinen Fürsten­gräbern als Mittelpunkt in Erscheinung tritt. In den Beigaben der goldreifenführenden Gräber ist im Ver­gleich zu den Fürstengräbern ›Grafenbühl‹ und ›Kleinaspergle‹ eine Abstufung deutlich zu erkennen, es sind bereits Gräber ›zweiter Garnitur‹. … Versucht man eine Deutung der Gräber zweiter Garnitur, die sich in Abständen in dem beschriebenen Raum um den Ho­henasperg finden …, so möchte man darin die Gräber reicher Fami­lien sehen, die über einen größeren Landbesitz ver­fügten und die dem Fürsten auf dem Hohenasperg verpflichtet waren.
… Es ist noch nicht mit Sicherheit zu sagen, ob sich solche Familien … nicht auch ge­schützte Höhensitze anlegten, die gleichzeitig als Fluchtburg dienten. Für den ›Krautbühl‹ bei Nagold liegt diese Vermutung nahe, auf Hohennagold sind Siedlungsreste gefunden worden. Auch für den gro­ßen Hügel bei Gündelbach könnte ähnliches zutref­fen … Der Unterschied zur Fürstenburg ist aber augenfällig. Für die übrigen Hügel dieser Kategorie ist eine befestigte Anlage nicht nachzuweisen, für den Baisinger ›Bühl‹ etwa, der in der weiten Gäufläche liegt, findet sich in weiter Umgebung auch kein Berg dazu. Daß diese beiden Beispiele Nagold und Gündelbach gerade an der Grenze des vermutlichen Herrschaftsgebietes der Hohenasperg-Fürsten liegen, mag ohne Bedeutung sein, sollte aber doch im Auge behalten werden.
… Wenn man in dem oben umschriebenen Raum zwi­schen Schwarzwald bis Schurwald (rund 45 km) und Albrand bis Stromberg (60 km), verbunden durch goldreifenführende Gräber, den vermutlichen Herr­schaftsbereich des Hohenasperg-Fürsten zu erkennen glaubt, so erhebt sich sogleich die Frage nach dem Umfang des Herrschaftsbezirkes der Heuneburgfür­sten. … Die diesen Raum zusammenhal­tende Klammer, die wir im Hohenasperg-Bereich in Form der goldreifenführenden Bestattungen haben, fehlt allerdings, die Goldreifen bleiben auf einen einzigen Fürstenhügel bei der Heuneburg beschränkt. «

H. Zürn, Hallstattforschungen in Nord-Württemberg. Die Grabhügel von Asperg (Kr. Ludwigsburg), Hirschlanden (Kr. Leonberg) und Mühlacker (Kr. Vaihingen). Veröffentlichungen des Staatlichen Amts für Denkmalpflege A 16 (Stuttgart 1970) 125 f.




Zur Lage der Fürstengräber um den Hohenasperg

»Verständlicherweise ist zu fragen, ob denn die … ›Fürstengräber‹ … wirklich alle auf den Hohenasperg bezogen werden können. Die beiden Cannstatter Gräber liegen immerhin schon jenseits des Neckar und 12 km vom Hohenasperg entfernt, die Gräber von Hochdorf, Schöckingen und … Hirschlanden befinden sich links der Glems und in einer Entfernung von 8 bis 10 km vom Hohenasperg. Im Vergleich mit der Heuneburg und den beschriebenen ›Fürstengräbern‹ ihrer Umgebung sind das beträchtliche Entfernungen. Es lassen sich aber für eine Zugehörig­keit zum Hohenasperg … einige gute Gründe anführen. Einmal sind alle angeführten Grabplätze vom Hohenasperg aus zu sehen, umgekehrt ist für sie der Hohenasperg zweifellos der beherrschende Punkt. Eine Siedlung gleicher Zeit, der man eine auch nur entfernt ähnliche Bezugsfunktion zuerkennen könnte, ist auch hier sonst nicht bekannt. … die dem Berg nächstgelegenen ›Für­stengräber‹ halten Distanzen von einem bis vier Kilometer ein, und wer die Landschaft aus eigener Anschauung kennt, wird bemerken …, daß auch diese dem Berg nächstgelegenen Hügel alle ganz bewußt auf flachen, aber deutlichen Rücken liegen, die sie über ihre Umgebung herausheben. Dieses demonstrative Sichtbarsein im Angesicht des Hohenaspergs kann schwerlich zufällig sein …
Das wird noch deutlicher, wenn man sich die Lage viel weiter entfernter ›Fürstengräber‹ vor Augen führt ... Esslingen-Sirnau ... Aber auch die goldführenden Gräber von Baisingen und Dußlingen … im Einzugsbereich des oberen Neckar oder den etwas älteren Grabfund von Vilsingen an der oberen Donau wird man nicht mehr mit Hohenasperg oder Heuneburg in eine engere Beziehung bringen wollen. … In einigen Fällen vermag man sich aber des Eindrucks nicht ganz erwehren, daß es auch weit im Land verstreut ›Fürsten‹ gegeben haben muß, die nicht unmittelbar in einem topographisch faßbaren Zusammenhang mit einer befestigten Siedlung vom Typus Heuneburg wohnten, sondern auf einem vielleicht nicht oder kaum befestigten Hof von eher bescheidenem Zuschnitt zu Hause waren.«

F. Fischer, Hallstattzeitliche Fürstengräber in Südwestdeutschland, in: Bausteine zur geschichtlichen Landeskunde von Baden-Württemberg (Stuttgart 1979) 49–70, bes. 62 f.




»du prince au héros«


»... par-delà les variations des structures urbaines, toutes ces cités seront caractérisées par un certain nombre de traits distinctifs communs: grand temple de la divinité poliade, agora non commerciale, nécropoles extra muros ... , enfin tombe d'un prince, d'un chef, d'un guerrier illustre, d'un meneur (un œciste, un archégète, un orchamos andrôn ›meneur d'hommes‹), à l'écart des autres, sortie de la nécropole, déplacée et transformer en hérôon.«

C. Bérard, Récupérer la mort du prince. Héroϊsation et formation de la cité, in: G. Gnoli – J.-P. Vernant (Hrsg.), La mort, les morts dans les sociétés anciennes (Cambridge – Paris 1982) 88–105, bes. 95 f.




Zu einer Gruppe von Kammergräbern in Veio, Monte Michele

»Le nuove tombe sono dunque separate dal resto della necropoli (da cui distano circa 200 metri) e sembrano costituire un raggruppamento non casuale. Si distinguono per l'importanza del loro impianto e per la ricchezza dei corredi, tutti di elevata qualità, ponendosi in un arco di tempo di poco meno di un secolo: non è forse azzardato chiedersi se non si tratti di sepolture in successione cronologica di un gruppo gentilizio ovvero configurino la ripartizione di uno spazio destinato a sepolture per personaggi di rango.«

F. Boitani, Veio. La tomba ›principesca‹ della necropoli di Monte Michele, Studi Etruschi 51, 1983 (1985), 535–56, bes. 538.




Zu einigen Gräbern bei Torrino und Tor de' Cenci, Lazio

»... gli anni di passaggio fra il terzo e l'ultimo quarto dell'VIII sec. a. C. costituiscono un momento particolare per le comunità laziali, che vivono al loro interno un periodo di trasformazioni sociali che portano all'affermazione di una classe di ›aristoi‹ sul modello greco, il cui potere si doveva basare essenzialmente sul possesso di terra. ... i due defunti delle tombe A e C presentino nei loro corredi tutti gli elementi che caratterizzano in questa fase i membri del ceto emergente. ... Tali famiglie traevano certo le basi del loro status dallo sfruttamento della terra, a cui dovevano essere legate da proprietà e/o possesso; molto probabilmente la comunità di appartenenza dei gruppi del Torrino era quella residente nell'abitato della Laurentina Acqua Acetosa, a cui territorialmente doveva appartenere l'attuale area del Torrino, che costituiva la zona di confine lungo il Tevere, di fronte al territorio di diretta influenza veiente ...«

A. Bedini, Tre corredi protostorici dal Torrino. Osservazioni sull'affermarsi e la funzione delle aristocrazie terriere nell'VIII secolo a. C., Archeologia Laziale VI (1985) 44–64, bes. 62.

»L'attestazione a Tor de' Cenci, come al Torrino, dello stanziamento di un gruppo, probabilmente familiare, a partire della seconda metà dell'VIII sec. a. C. con una continuità fino a tutto il VII e VI sec. ... La presenza di questi insediamenti sparsi nel territorio a partire dalla seconda metà dell'VIII sec. a. C. costituirebbe un'ulteriore prova archeologica ... dell'affermazione in questa epoca di un ceto aristocratico legato alla proprietà e/o possesso della terra ...«

A. Bedini, Tor de' Cenci. Tombe protostoriche, Notizie degli Scavi 1988/89 (1992), 221–79, bes. 278.




Zu Fürstengräbern von Tarquinia

»Sin dalla fase antica dell'orientalizzante, le rare attestazioni di tombe al di fuori della necropoli di Monterozzi appartengono sostanzialmente a due categorie ben distinte: la prima e più importante è costituita dalle grandi tombe a tumulo di tipo principesco (Doganaccia, Infernaccio, Poggio Gallinaro, Poggio del Forno), che si attestano in luoghi eminenti con l'evidente finalità di sottolineare il prestigio regale dei possessori (ed è il caso più che emblematico dei tumuli della Doganaccia e di Poggio del Forno) ovvero recano in sé memoria di antiche aree di sepoltura (ed è il caso, non meno emblematico, di Poggio Gallinaro); alla secondo categoria appartengono invece tombe di livello medio, che nella fase orientalizzante antica e media continuano in forme residuali la tradizione delle antiche necropoli di villaggio, come le sette tombe a fossa della necropoli delle Rose, mentre i piccoli e modesti gruppi di tombe del Nasso, della Cartiera e del Cavone riflettono a mio avviso piccoli nuclei di abitato molto periferici, vici di campagna satelliti di una polis ormai costituita.«

M. Torelli, Appunti per una storia di Tarquinia, in: M. Bonghi Jovino – C. Chiaramonte Treré (Hrsg.), Tarquinia. Ricerche, scavi e prospettive, atti del convegno internazionale di studi 24–25 giugno 1986 (Milano 1987) 129–40, bes. 131.




Zu den Tumuli della Doganaccia von Tarquinia

»La crescità dei gruppi gentilizi nell'orientalizzante medio, insieme alle necessità di esibire il proprio status, è ben visibile a Tarquinia: i noti tumuli della Doganaccia, in posizione leggermente periferica rispetto al settore orientalizzante dei Monterozzi, propongono l'analogia con lo sviluppo planimetrico della Banditaccia a Cerveteri; il gap topografico nei confronti della necropoli è devuto certamente alla volontà di sottolineare, attraverso la distanza, il prestigio regale dei committenti ...«

A. Zifferero, Forme di possesso della terra e tumuli orientalizzanti nell’Italia centrale tirrenica, in: E. Herring – R. Whitehouse – J. Wilkins (Hrsg.), The Archaeology of Power 1. Papers of the Fourth Conference of Italian Archaeology, London, 2nd–5th january 1990 (London 1991) 107–33, bes. 115 f.




Zu Fürstengräbern des Mittelrheingebietes

»Im Gegensatz zu den frühlatènezeitlichen des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. sind die späthallstattzeitlichen Fürstengrabhügel häufig integriert in größere Grabhügelfelder mit einfach ausgestatteten Grabanlagen und langer Belegungsdauer. … Die Mehrzahl der frühlatènezeitlichen Fürstengräber ist als Einzelgrabhügel oder in Kleinstgruppen bis zu drei Tumuli beobachtet worden. Als Fürstengrabnekropolen können bislang nur Hochscheid mit fünf (ursprünglich wahrscheinlich mehr), Hoppstädten mit elf und Bescheid mit 16 Hügeln angesprochen werden. Es handelt sich durchweg um Separatfriedhöfe, deutlich abgesetzt von den Gräberfeldern der übrigen Bevölkerung. Die Tumuli liegen meist exponiert auf Höhenzügen mit weiter Fernsicht, in unmittelbarer Nähe alter Verkehrswege und wichtiger Handelsstraßen. Häufig besteht ein deutlicher topographischer Bezug zu nahe gelegenen, befestigten Höhensiedlungen gleicher Zeit sowie mehreren, meist größeren Grabhügelfeldern des 7. bis 3. Jahrhunderts.«

A. Haffner, Die keltischen Fürstengräber des Mittelrheingebietes, in: Hundert Meisterwerke keltischer Kunst. Schmuck und Kunsthandwerk zwischen Rhein und Mosel, Katalog zur Ausstellung Idar-Oberstein, Speyer, Bonn, Luxemburg, Trier (Trier 1992) 31–61, bes. 33.37.




Zu »sepolture aristocratiche« Tarquinias


»Infatti in aree più distanti, ma pur sempre intorno alla città, si assiste all'edificazione di una serie di complessi monumentali, per lo più grandi tumuli che generalmente custodiscono al loro interno grandi ipogei interamente o parzialmente costruiti ... Disposti radialmente a 2 e i 3 chilometri dal pianoro della Civita, sono equidistanti fra loro: tutto condividono la caratteristica di essere ben visibili anche da grandi distanze.
È con questo momento che si assiste a una prima forma di appropriazione e di controllo sul territorio riflessa da monumenti-segnale, prestigiosi, posti in luoghi eminenti, a confermare non solo il rango dei possessori ma ... un rapporto assai stretto con la terra e la sua proprietà.«

M. Rendeli, Città aperte. Ambiente e paesaggio rurale organizzato nell'Etruria meridionale costiera durante l'età orientalizzante e arcaica, Terra Italia 1 (Roma 1993) 234.




Tumuli - society of unilineal corporate descent groups

»For example, Saxe has hypothesized a link between the organization of cemeteries as formal bounded areas reserved exclusively for the disposal of the dead and the existence within a society of unilineal corporate descent groups, tracing their lines from the buried ancestors and using the cemetery as a symbol to legitimize their control over access to vital resources such as land or livestock ... The fact that many tumulus groups of Iron Age date were laid out in a linear fashion, in some cases along both sides of what were probably prehistoric roadways leading to settlements, implies such a system of social legitimation. ... Tumuli were intended to function as highly visible communal monu­ments. They advertised the seniority and importance of the lineages associated with the late Iron Age populations which erected them. Their conspicuous location along major routes of transportation (often an terraces clearly visible from a considerable distance), and their additional demarcation by means of stone rings and stelae, supports this interpretation.«

B. Arnold, The material culture of social structure. Rank and status in early Iron Age Europe, in: B. Arnold – B. Gibson (Hrsg.), Celtic Chiefdom, Celtic State. The Evolution of Complex Social Systems in Prehistoric Europe (Cambridge 1995) 43–52, bes. 44.




Zu Serra di Vaglio, contrada Braida

» ... a Braida invece il rinvenimento di edifici e di frammenti architettonici di particolare rilievo inducono a ritenere che costruzioni di tipo monumentale, con ricchi ed elaborati apparati decorativi fittili, fossero ubicate presso le sepolture ... in un luogo così lontano dall'acropoli. ... Tutto infatti sembra riportare i personaggi della necropoli di Braida ai ranghi più elevati della comunità indigena, lasciando spazio all'ipotesi che si tratti dei basileis, i re degli Italici finora noti solo dalle vaghe indicazioni delle fonti.«

A. Bottini – E. Setari, Basileis. Antichi re in Basilicata, Guida alla mostra Roma, Museo Barracco 20 ottobre 1995 – 28 gennaio 1996 (Roma 1995) 61.




»du prince au héros« Eretria, Westtornekropole

»Une petite nécropole d'apparence familiale se forma alors entre 720 et 680 autour de la sepulture du prince ...
Vers 680, alors même que l'extension du rempart et la construction de la porte de l'Ouest (route de Chalcis) englobaient cette nécropole dans le circuit des murs, tout à côté de la porte, on cessa d'y ensevelir. La zone funéraire fut ensuite recouverte d'un triangle de grandes dalles massives et limitée du côté sud d'un péribole semi-circulaire ...
La pose du triangle et du péribole conférait une valeur sacrée au lieu devenant hérôon du personnage princier de la tombe ...«

F. de Polignac, La naissance de la cité grecque. Cultes, espaces et sociétés, VIIIe–VIIe siècles [édition revue et mise à jour] (Paris 1995) 154.




Zum Verhältnis von ›Fürstensitz‹, Großgrabhügel und offenen Siedlungen bei der Heuneburg

Es »ergibt sich aus der unmittelbaren Nachbarschaft der Siedlung ›Bei der Linde‹ und dem Ringelei der seltene Fall, daß man hier von einer Siedlung und dem zugehörigen Bestattungsplatz ausgehen kann. Dies heißt umgekehrt aber auch, daß der Ringelei als Großgrabhügel nicht in direktem Bezug zur Heuneburg gestanden haben kann. … sollte etwa der Ringenlee gar nicht als Grabstätte für einen ›Burgherrn‹ von der Heuneburg angelegt wor­den sein?
… Mit den hallstattzeitlichen Siedlungsresten ›Bei der Linde‹ und dem mutmaßlich zugehörigen Rin­genlee sieht man sich nun dem vielleicht unerwarteten Befund konfrontiert, daß Großgrabhügel keineswegs mit einer befestigten oder in markanter Höhenlage errichteten Siedlung zu verbinden sein müssen. Nach diesem Muster ließe sich dann auch die Annahme eines direkten Bezuges zwi­schen dem Rauhen Lehen und einer enger benachbarten, allerdings offenen Siedlung vertreten. An dieser Stelle sei an die bereits angeführte Regel erinnert, wonach die ältesten Großgrabhügel in größerer Entfernung vom Siedlungszentrum errichtet sind. Und es erhebt sich die Frage nach der Art dieses Zusammenhangs zwischen befestigtem Herrschaftszentrum und den weiter entfernten Großgrabhügeln. Handelt es sich dabei um einen direkten Bezug, oder wird ein Zusammenhang nur mittelbar dadurch hergestellt, daß im Umkreis eines Herrschaftszentrums mit mehreren offenen Siedlungen zu rechnen ist, die ihrerseits mit monumentalen Grabhügelbauten zu verbinden sind? Dies wäre jedoch gleichbedeutend damit, daß für den ersten Abschnitt der Heuneburgbesiedlung noch gar keine eigenen Bestattungsplätze nachweisbar sind; von monumentalen ›Burgherrengrä­bern‹, wie sie die späteren Hügel der Gießübel-Talhau-Gruppe darstellen einmal ganz zu schweigen.«

S. Kurz, Der Ringelei bei Ertingen, Kreis Biberach – ein hallstattzeiticher Großgrabhügel?, Fundberichte aus Baden-Württemberg 21, 1996, 213–224, bes. 222 f.




Zu den Nekropolen und Tumuli Tarquinias bzw. Etruriens

»Tandis que les habitats du plateau de Monterozzi s’effacent, la zone se ›spécialise‹ dans sa fonction de nécropole de la cite unifiée; a contrario, les nécropoles autour de Pian della Cività ne sont plus utilisées et le plateau se ›spécialise‹ dans la fonction d’habitat et siège de la cite unifiée. ... Les tumulus orientalisants qui surgiront au VIIe siècle sur les nécropoles abandonnées de Poggio Gallinaro, de Doganaccia ou de l’Infernaccio, rappelleront l’origine des ›parties‹ et des protagonistes de l’accord, réaffirmée désormais dans le cadre d’un pouvoir politique très fort et centralisateur. ...
phénomène qui a laissé les traces les plus macroscopiques dans le paysage de l’Étrurie: la construction de tumulus, certains gigantesques, constituant l’un des signes extérieurs du culte gentilice, à laquelle répond - nous le savons depuis peu - dans la cité des vivants l’edifica­tion de demeures prestigieuses, sièges du caput gentis. … Les tumulus, retrouvés principalement entre le Tibre et l’Arno, appartiennent à des nécropoles de cités et traduisent le rapport entre ces der­nières et le pouvoir gentilice: ainsi les tumulus de Cerveteri («I», «II», du «Colonel», «Menga­relli», etc.); ceux de Tarquinia (à Poggio Galli­naro et à Poggio del Forno), Vetulonia (au Pog­gio del Diavolino et à la Pietrera), Vulci, Populonia ou Volterra. Mais ils se rapportent également à la Campagne, lieu d’exercice du pouvoir gentilice non moins important que la ville. Ils correspondent alors à des vicus, comme à Monte Michele près de Véies ou à Poggio Pelliccia près de Vetulonia ou à des sortes de teiché (lieux fortifiés) contrôlant un territoire côtier (comme à Casaglia, sur le litto­ral du territoire de Volterra), ou une vallée de fleuve (ainsi à Quinto Fiorentino ou Artimino, dans la vallée de l’Arno, à Castellina in Chianti, entre les vallées de l’Elsa et du Pesa, ou à Murlo sur le Crevole, affluent de l’Ombrone).«

F.-H. Massa-Pairault, La cité des Étrusques (Paris 1996) 38. 60 f.




Zu den Tumuli Vejis



»The tumuli ... located less than 1 km from the plateau within contemporaneous or earlier burial areas ... could indicate the ancient and lasting ownership of certain areas by some noble families. On the other hand, the location of tumuli outside the cemetery zone ... aimed to demonstrate the control of particular sectors of the territory by other aristocratic groups. From this perspective, the tumuli of Veii could represent the consolidation of the aristocratic groups within the social organisation of Early Etruscan society through their land ownership.«

A. Berardinetti – A. De Santis – L. Drago, Burials as Evidence for Proto-urban Development in Southern Etruria. The Case of Veii, in:
H. D. Andersen u. a. (Hrsg.), Urbanization in the Mediterranean in the 9th to 6th Centuries BC, Acta Hyperborea 7 (Copenhagen 1997)
317–42, bes. 334/35.




Fürstengräber im nördlichen Württemberg

»Dieses Grab [Hochdorf] markiert den Aufstieg einer neuen Dynastie etwas wei­ter nördlich. Sie hat nichts mehr mit den alten Verkehrswegen zu tun, sondern bezog ihren Reichtum aus der fruchtbaren Landschaft am mittleren Neckar. Ihr Sitz war der Hohenasperg. Sein Gipfel ist durch eine große Festung leider vollständig über­baut und daher archäologisch nicht mehr zu untersuchen. Doch der Rang dieses natürlich geschützten Platzes wird durch die umliegenden Fürstengräber unterstri­chen. Merkwürdigerweise gibt es jedoch keinen ›Königsfriedhof‹, sondern die rei­chen Gräber liegen verstreut bis zu zehn Kilometer vom Berg entfernt. Wie man sich das erklären soll, ist bisher nie richtig diskutiert worden. Man könnte daran denken, daß es sich nicht um eine einzige Dynastie handelte, sondern um einen grö­ßeren Kreis von hochstehenden Familien, die an der Macht teilhatten und sich auch den Reichtum teilten. Nach griechischem Vorbild würde man von einer Oligarchie sprechen.«

L. Pauli, Die Kelten am Rand der antiken Staatenwelt, Bonner Jahrbücher 197, 1997, 1–23, bes. 14.




Zur Lage frühlatènezeitlicher Fürstengräber


»Sehr wahrscheinlich gehört Reinheim zu einem Typ frühlatènezeitlicher Fürstengräber, der gekennzeichnet ist durch die Lage fern von den Nekropolen der Allge­meinheit, einzeln oder in kleinen Gruppen von 2 – 4 Hü­geln. Nur in Bescheid wurde eine länger belegte ›Adelsnekropole‹ mit 16 Grabhügeln angetroffen … Oft sind für fürstliche Bestattungen Anhöhen gewählt worden oder beherrschende Plätze auf einer wei­ten Ebene. Die Lage in einer Flußaue ist selten … In vielen Fällen … be­findet sich in weniger als 5 km Entfernung eine Befesti­gung, meist auf einer Höhe. Doch größer ist die Zahl der einzeln oder in kleinen Gruppen angelegten Fürstengrä­ber, für die sich kein topographischer Bezug zu einer ei­senzeitlichen Befestigung nachweisen läßt ...
Letzteres gilt erst recht für die Fürstengräber innerhalb einer gewöhnlichen Nekropole, ganz gleich, ob sie ir­gendwo zwischen den Normalgräbern angelegt waren, im Zentrum oder am Rand des Gräberfeldes … Gewiß wird dieses Bild vom unter­schiedlichen Forschungsstand mit bestimmt, aber da­mit allein läßt sich die deutlich höhere Affinität geson­dert angelegter Fürstengräber zu benachbarten Befesti­gungen nicht erklären. Daß zwischen abgesonderten und einbezogenen Fürstengräbern tatsächlich ein Unter­schied besteht, wird der Vergleich der Ausstattungen er­weisen.«

R. Echt, Das Fürstinnengrab von Reinheim, Studien zur Kulturgeschichte der Früh-La-Tène-Zeit, BLESA 2 (Bliesbruck-Reinheim 1999) 135.




Zu Caere/Cerveteri, »tumulo principesco presso il torrente Zambra«

»è un segno tangibile dell'esistenza di nuclei gentilizi proiettati sul territorio, che sfruttavano le risorse agricole e controllavano gli itinerari verso il centro urbano in corso di strutturazione.« [zum Bild des Tumulo di Montetosto]

M. Cristofani (Hrsg.), Etruschi. Una nuova immagine (Firenze 2000) 113.




Zur Hunsrück-Eifel-Kultur

»Wo eine natürliche Umgrenzung der Siedlungskammer Friedhof und Prunkgrab umschließt und als zusammengehörig ausweist, wird meist auch die demonstrative Position der Prunkgräber an Zugangswegen bzw. die Besetzung natürlicher Passagepunkte offensichtlich. Nach außen hin markiert das Grabdenkmal jenen Raum, in dem der Tote einst eine prominente Rolle spielte bzw. erscheint das Prunkgrab als demonstrativ herausgestellter Exponent der Gemeinschaft.«

H. Nortmann, Siedlungskundliche Ansätze zur Eisenzeit in einer traditionell erforschten Mittelgebirgslandschaft. Das südwestliche Rheinland, Prähistorische Zeitschrift 77, 2002, 180–88, bes. 182.




Zur Hallstatt- und Frühlatènezeit im südöstlichen Saarland

[Für die] »Hunsrück-Eifel-Kultur wurde schon früh auf die enge räumliche Beziehung zwischen ver­schiedenen Fürstengräbern und umliegenden Höhen­burgen hingewiesen, deren Bau nur durch die ›In­itiative einer Herrenschicht‹ mit entsprechender Machtbefugnis vorstellbar ist. Dabei kommt … den frühlatènezeitlichen Höhenburgen von Otzenhausen ›Hunnen­ring‹ und Gronig ›Mommerich‹ aufgrund des geringen Fundmaterials der­zeit nur der Charakter einer Fliehburg zu. Die Fürsten selbst wohnten, wie das Beispiel der neben dem ›Fuchshübel‹ von Theley entdeckten gleichzeitigen Siedlung ›Ermersborn‹ zeigt, vermutlich in unmittel­barer Nähe ihrer Grabstätten. Von dort herrschten sie über ›bestimmte, abgegrenzte Gebiete‹, was durch die gleichmäßige Verteilung … im Um­feld des ›Mommerichs‹ bei Gronig und des ›Hun­nenrings‹ bei Otzenhausen mit Fliehburg, Wohnsitz des Fürsten, den bäuerlichen Einzelgehöften und größeren, dorfartigen Siedlungseinheiten mit den dazugehörigen Bestattungsplätzen belegt werden kann.«

W. Reinhard, Studien zur Hallstatt- und Frühlatènezeit im südöstlichen Saarland, Blesa 4 (Homburg 2003) 102 [ohne Zitate und Abbildungshinweise].




Zu den Grabhügeln bei der Heuneburg, Hundersingen

»Der Bettelbühl liegt etwa 2,5 km südöstlich des frühkeltischen Fürstensitzes auf der Heuneburg. Wie der Rauhe Lehen bei Ertingen, der Lehenbühl bei Hundersingen oder der Hohmichele wurde er als Grabmonument eines der dort ansässigen Fürsten angesehen. Frühkeltische Siedlungshinterlassenschaften im unmittelbaren Umfeld dieser so genannten Fürstengrabhügel sprechen jedoch eher dafür, in diesen die Bestattungsplätze von zu Reichtum und Einfluß gelangten Hofherren und ihren Familien zu sehen. So dürfte im Zentralgrab des Bettelbühl im ausgehenden 7. Jh. v. Chr. ein überdurchschnittlich wohlhabender Großbauer bestattet worden sein, dessen Wohnstätte, Scherbenfunde belegen dies, wenig westlich des Grabhügelfriedhofes lag.«

H. Reim, Archäologischer Rundwanderweg Heuneburg (Herbertingen-Hundersingen 2005) 69.




»Gegenwärtig scheinen erste Ansätze für ein neues Gemeinschaftsbewußtsein am ehesten unter den führenden Familien feststellbar zu sein: So enthalten die älteren Nekropolen immer nur höch­stens einen jener riesenhaft aufgeschütteten Grabhügel. Wenn nicht alles täuscht, dann bricht die Belegung dieser Großgrabhügel etwa am Ende der Phase Ha D1 ab, wobei die Errichtung der vier Gießübel/Talhau-Hügel in der Phase Ha D2 anschließt und die vier Hügel – soweit überhaupt zu beurteilen – von da an jeweils kontinuierlich mit Nachbestattungen belegt wurden. Unter diesen Voraussetzungen spricht also nichts dagegen, diese Hügel als herrschaftlichen Friedhof von vier füh­renden Familien aufzufassen, welche sich in der Phase Ha D2 von ihren ländlichen Siedlungsver­bänden (und den damit verbundenen Bestattungsplätzen) losgelöst haben und nach außen erstmals auch mit einem eigenen Friedhof als Bewohner der Heuneburg in Erscheinung getreten sind.«

S. Kurz, Befestigungsanlagen im Vorfeld der Heuneburg, in: H.-P. Wotzka (Hrsg.), Grundlegungen, Beiträge zur europäischen und afrikanischen Archäologie für Manfred K. H. Eggert (Tübingen 2006) 563–79, bes. 578 Anm. 20.




Zu Etrurien und Latium

»Ai principes del mondo laziale ed etrusco dobbiamo anche la creazione di quello che può definire come il ›paesaggio del potere‹ caratterizzato dalla diffusione di imponenti apprestamenti funerari e di residenze che prendono l’aspetto di palazzi e regiae. ... Proprio la forza e la crescità delle strutture urbane costituiscono la causa primaria della fine di quel paesaggio del potere che aveva trovato punti di forza nelle regiae e nelle necropoli principesche disseminate nei diversi territori.«

M. Menichetti, Roma e il Lazio tra reges e principes, in: M. Torelli u. a., Arte e archeologia del mondo romano, Biblioteca di Archeologia 36 (Milano 2008) 52–63, bes. 54. 61.



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Tumulo Zambra _ Cerveteri   [zoom]
Tumulo Montetosto_Cerveteri   [zoom]


Fotos: B. Schweizer
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Letzte Änderung: 08.06.2010