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Heuneburg-Außensiedlung
Zentralort und Umland: Untersuchungen zur Struktur der Heuneburg-Außensiedlung und zum Verhältnis der Heuneburg zu umgebenden Höhensiedlungen
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Laufende Arbeiten

Für den dritten Antragszeitraum sind folgende Hauptaufgaben vorgesehen:
  • Abschließende Sondierungen an einzelnen Abschnitten der Grabenanlage: Absicherung, Klärung, Datierung, Gewinnung eines Gesamtüberblicks (Sommer 2008).
  • Auswertung der seit 1995 ergrabenen Befunde in den Gewannen Greutäcker („Südsiedlung“ 1995; 1999; 2001; 2006) und Großer Brand (nördliche Außensiedlung: 2003-05).
  • Auswertung der Forschungen auf der Alten Burg (Grabungen 2006/07) und in ihrem Umland (Prospektion 2004-07).

Abb. 13   [zoom]
Im Nordteil des Gießübel-Waldes soll geklärt werden, ob und auf welche Weise die im Magnetogramm nachgewiesenen Grabenstücke mit den heute im Oberflächenrelief wahrnehmbaren Bodenwellen bzw. Geländerinnen zu verbinden sind. Da die Geomagnetik diese Frage im dichten Waldbestand nicht zu lösen im Stande ist, werden im Frühjahr bis Frühsommer Bohrungen, kleinere Sondierungen oder gar größere Schnitte erforderlich. Auf der Abb. links sind auf Grundlage von Geländerelief und Magnetogrammen die gesicherte Grabenstrecken rot, die zu übrprüfenden teile gelb eingetragen; im Vergleich dazu rechts das Geländerelief unter wechselnden Bedingungen des Lichteinfalls.
Die Auswertung der Grabungen in der Außensiedlung wird vom Umfang her einen Hauptpunkt der Arbeit darstellen. Schließlich sollen außer den im Rahmen des Schwerpunktprogrammes durchgeführten Grabungen der Jahre 2004-06 auch die vorangegangenen Untersuchungen in den südlichen Greutäckern („Südsiedlung“) veröffentlicht werden. Von den Unternehmungen der Jahre 1999 und 2001 ist bisher erst ein etwas ausführlicherer Bericht an entlegener Stelle publiziert (Reim 2001). Außerdem fließen die kleineren Grabungen aus der Prospektion der Jahre 1999-2003 ein. Zusammen mit den im Schwerpunktprogramm durchgeführten Grabungen handelt sich um die Befunde aus einer ausgegrabenen Fläche von insgesamt deutlich über 4 ha.
Nach der Veröffentlichung der Grabungen im Gießübel/Talhau mit der damals vergleichsweise umfangreichen Darstellung des Fundmaterials (Kurz 2000) sollen Neufunde nur noch vorgelegt werden, soweit sie das bekannte Formenspektrum erweitern oder für die Datierung einzelner Befunde von besonderer Bedeutung sind.

Hinzu kommt die Auswertung der Grabungen auf der Alten Burg und der mehrjährigen Prospektionen in ihrem Umland. Die Vorlage der Prospektionsergebnisse wird auf ähnliche Weise erfolgen wie sie für die Publikation eines entsprechenden Projektes zwischen 1999 und 2003 im Umland der Heuneburg durchgeführt wurde. Ebenso wird das Fundspektrum von der Alten Burg in einem repräsentativen Querschnitt zu publizieren sein, weil sich die Fundmaterialien der Außensiedlung und der Alten Burg in einigen Punkten merklich voneinander unterscheiden. Dadurch werden erst die Unterschiede zwischen beiden Höhensiedlungen offensichtlich, die über eine Abhängigkeit der Alten Burg von der Heuneburg als übergeordnetem Siedlungszentrum Auskunft geben können.

An letzter Stelle wird eine Bilanz zu ziehen sein aus den Siedlungsforschungen, die seit 1995 an der oberen Donau unter verschiedenen Aspekten betrieben wurden. Von den durch die Grabungen auf dem Burghügel greifbaren Siedlungsabläufen mit ihren mehrfachen Änderungen der Siedlungsstruktur über die Prospektionen im Umland der Heuneburg bis hin zu der vor kurzem noch ungeahnten Siedlungsverdichtung in ihrem Vorfeld und den völlig unerwarteten Befunden der sog. Vorburg, geben die Entstehung der Heuneburg, ihr Aufstieg zu supralokaler bzw. regionaler Bedeutung und schließlich ihr Bedeutungsrückgang bis zu ihrer endgültigen Auflassung – zunächst der Außensiedlung und ein paar Generationen später des gesamten Siedlungskomplexes – ein eindrucksvolles Beipiel von Siedlungsdynamik in der älteren Eisenzeit.



Letzte Änderung: 22.02.2008